Schwer genug gerungen
Haben Dämmerungen.
Mit dem Licht, dem jungen
Durch das alte Jahr;
An des Haders Stelle
Soll des Friedens Helle
An des Neuen Schwelle
Jetzt aufleuchten siegreich klar.
Wer ist dumpf beklommen?
Einen Stern entglommen
Seh' ich, uns zum Frommen,
Mitten aus der Nacht.
Daß die starren Krämpfe
Seine Milde dämpfe,
Die verworr'nen Kämpfe
Friedlich schlichte seine Macht!
Dieses Sternes Funkeln
Bitt' ich, daß im Dunkeln
So es lass' entfunkeln
Seiner Strahlen Kraft,
Daß, wo Frost noch lauern
Mag mit alten Schauern
Hinter Herzensmauern
Ganz er werd' hinausgeschafft!
Die verstockt in Grimmen
Selber sich verstimmen,
Die in Flammen glimmen
Trüb unlautern Scheins;
Daß sie klärend alle
Himmelslicht durchwalle,
Daß empor mit Schalle
Jubel steig' und schall' in Eins!
Vor des Sternes Blinken
Wie vor Zauberwinken
Soll die Maske sinken
Jedem, der sie trägt,
So der Groß' als Kleine,
Daß, wie er es meine,
Vor der Welt erscheine,
Jedem sei sein Recht gewägt.
Daß sich Schlechtes schäme,
Rechtes nicht sich lähme,
Gutes selbst sich zähme,
Alles wachse frei!
Daß kein wildes Schwärmen,
Und kein lautes Lärmen,
Und kein stilles Härmen
Unter uns in Zukunft sei!