Die Stadt Paris. Ach, o weh, ich arme Frau,
Wo ich hin mit Augen schau,
Seh' ich fremde Gäste kommen,
Die ich niemals wahrgenommen,
Weiß gekleidet, grün und blau.
Die Alliirten. Wenn du's noch nicht weißt, mein Kind,
Laß dir sagen, wer wir sind:
Oesterreicher sind die weißen,
Grün die Russen, blau die Preußen;
Thu' die Thor' uns auf geschwind.
Die Stadt Paris. Wenn ihr hier in meinem Haus
Denkt zu halten einen Schmaus;
So seid ihr umsonst gegangen,
Einlaß könnt ihr nicht erlangen,
Denn mein Mann ist nicht zu Haus.
Die Alliirten. Dein Kebsmann Napoleon
Traf uns unterweges schon;
Er hat sich von dir geschieden,
Wir sind von ihm her beschieden,
Einzunehmen seinen Thron.
Die Stadt Paris. Ach, ich weine bitterlich;
Läßt der Falsche mich im Stich,
Dem ich stets so treu gedienet?
Freier, die ihr hier erschienet,
Böse Freier, lasset mich.
Die Alliirten. Schönste Frau, das kann nicht sein,
Du mußt einen neuen frei'n.
Wir mit hundert tausend Lanzen
Wollen dir den Brauttanz tanzen;
Komm tritt mit uns an den Reih'n.
Die Stadt Paris. Ihr habt böse Tanzmusik,
Kriegstrommet' und Feldgestück;
Und es schwingen eure Hände
Statt der Hochzeitsfackeln Brände:
Böse Tänzer, weicht zurück!
Die Alliirten. Schönste Braut in deinem Kranz,
Schicke dich, du mußt zum Tanz.
Willst du tanzen allemanisch?
Engelisch, kosackisch, spanisch?
Wähle selber dir den Tanz.
Die Stadt Paris. Liebste Tänzer, o verschont,
Bin nicht fremden Tanz gewohnt,
Ich kann nur französisch tanzen,
Sonst zerreißt mein Kleid von Franzen,
Und das wird euch schlimm gelohnt.
Die Alliirten. Liebste, nun so geben wir
Einen alten Tänzer dir,
Der dir nicht dein Kleid zerreißet,
Welcher König Ludwig heißet
Liebste, wie gefällt er dir?
Die Stadt Paris. König Ludwig sei mein Mann!
Nimm dich deines Weibes an!
Komm wir tanzen hier zum Feste
Gleich den Vortanz auf das Beste,
Den Uns Niemand wehren kann. ·
Die Alliirten. Ihr Tanzbrüder, sehet nur,
Wie beim Tanz sich bläht die Hur',
Und scherwenzt mit ihrem Schweife
Tanzt sie nicht nach unsrer Pfeife?
Tanzt sie nicht an unsrer Schnur?