Schleswig-Holstein 11.

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Ich hoff’, ihr habt euch Muth getrunken,
Und nicht den blassen Katzenjammer Von patriotischer Feste Prunken Mit heimgebracht in eure Kammer.
Jetzt sollt ihr thun, was ihr gesungen,
Jetzt leisten, was ihr habt versprochen; Dem Schwarzrothgold, so oft geschwungen, Ist jetzt der Kampftag angebrochen.
Jetzt laßt nicht schlapp die Flügel hängen,
Wie Schiffe die windlosen Segel; Und könnt ihr nicht mit Schwerterklängen So schlagt darein mit Karst und Flegel!
Arbeiter und Handwerkergilde,
Faustkraft zu sprengen jede Klammer, Mach’ dein Schurzfell zum Freiheitsschilde, Zum Zwingburgbrecher deinen Hammer!
Ihr Turner, streng und ernst geschulet
Zu springen nach dem Ehrenkranze, Jetzt ringet, springet und umbuhlet Die Siegesbraut im Waffentanze!
Der Jagdzeit Monat ist gekommen,
Waidmänner, ziehet aus die Walde, Jagt bis sie euch in’s Meer entschwommen, Die Hasen aus der Hasenhaide!
O Hannibal, verrufner Fischer,
Mein Hildburghausen schämt sich deiner; Du zeigtest dich verrätherischer Als gegen uns der Dänen einer.
Ein Kaiser Otto, der die Dänen
Geworfen aus des Festlands Schanze, Warf einst, da wo die Sande gähnen, Weit in die See vor seine Lanze.
Nun ist die Zeit in’s Feld zu rücken,
Da der December vor den Thüren; Der Frost bau’ euch krystallne Brücken, Die euch nach Kopenhagen führen.
Euch Britten sind wir sehr verbunden,
Daß eure brüderliche Hand So gern betastet unsre Wunden, Und rüttelt an dem Wundverband.
Was wir für Schleswig-Holstein fühlen,
Verspottet ihr’s als kindisch toll, So fühlen wir’s im Herzen wühlen, Daß doppelt uns der Kampfmuth schwoll.