Du Rose, wenn du

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Du Rose, wenn du neidenswerth willst sterben,
 So lass' frühmorgens pflücken dich vom Strauche,
 Bevor sich an des Mittags Gluthenhauche
 Die duftigen Schimmer deiner Wang' entfärben:

Und, Jungfrau, willft du süßen Tod erwerben,
 So lass', eh' an des Alters trübem Rauche
 Erst deiner Schönheit Spiegel sich verbrauche,
 Den glänzenden zertrümmern rasch in Scherben!

O du, verklärt schon sonst, doch jetzt verklärter;
 Mehr schmücken Kränze dir dein Bett von Moder,
 Als jemals schmückten eine Hochzeitkammer;

Daß Bräute seufzen: was ist neidenswerther,
 Leben, wie du, von Lieb' umhuldigt, oder
 Sterben, wie du, vergöttert gar vom Jammer?