11.
„Du, der du sonst mit liebenden Behagen
Dich neigtest unserm sanften Glanzgeflimme,
So schonend, daß du selbst die lüsterne Imme
Abwehrtest unsern zarten Kelch zu nagen!
„Was hat verwandelt dich in diesen Tagen?
Was deine Liebe so verkehrt zum Grimme?
Daß dich nicht rühret unsres Sterbens Stimme,
Wenn du uns niedermähst zu ganzen Lagen?“
Ihr Blumen, hört! der Tod hat eine Krone
Gepflückt, mit der ihr euch nicht dürft vergleichen;
Was wollt ihr noch, daß ich der euern schone?
Blüht minder schön, wenn ihr mich wollt erweichen!
Wenn ihr so schön blüht, brech' ich euch zum Lohne;
Denn Sie, die allerschönste, mußt' erbleichen.