Dreimal mit dem weißen Kleide
Nahte Mutter deinem Bette,
Dreimal deine Schlummerstätte
Hüllte sie mit grüner Seide,
Sah nach dir mit stillem Leide,
Ob ihr Kind noch immer liege?
Und du schläfst in deiner Wiege.
Dreimal nach des Winters Tosen
Kamen Schneeglock' und Violen,
Aus dem Bett dich abzuholen,
Dreimal kamen Nelk' und Rosen,
Fragten an mit süßem Kosen,
Ob dein Schlummer nie verfliege?
Und du schläfst in deiner Wiege.
Dreimal zu dreihundert malen
Kam der Mond und kam die Sonne,
Blickte nach dir her in Wonne,
Blickte nach dir hin in Qualen;
Schweigend farschten ihre Strahlen,
Ob kein Licht den Schlaf besiege?
Und du schläfst in deiner Wiege.
Dreimal hat des Zephyrs Wehen
Leise wiegend dich umgaukelt;
Dreimal hat, der stärker schaukelt,
Boreas ihn heißen gehen.
Wer dem Amte vor soll stehen,
Führen sie nun wieder Kriege;
Und du schläfst in deiner Wiege.