1833.
Ewig jung zu bleiben
Ist, wie Dichter schreiben,
Höchstes Lebensgut.
Willst du es erwerben,
Mußt du frühe sterben,
Frisches junges Blut,
Blühend dich versenken
In ein Angedenken,
Wo du wohlbehut
Sicher aufgehoben
Ruhst unangeschnoben
Von der Stürme Wuth!
Wie in mir noch lebet
Eine, die entschwebet
Längst im Jugendmuth;
In mich aufgenommen
Schifft sie unverglommen
Auf der Zeiten Fluth;
Selbst bin ich eraltet,
Aber unerkaltet
Athmet ihre Gluth;
Sie ist schöner heute
Noch als alle Bräute,
Die nun zwanzig Jahre
Mir im Herzen ruht,
Mit dem Myrthenkranz im dunklen Haare,
Wie man Bräut' in Gräber thut.