11.
Von des Morgenrothes Pfaden
Bis zu Abendrothes Schein
Ziehet sich ein langer Faden
Meiner Schmerzen, meiner Pein.
Wann die Nacht den Müden labet,
Reißt der Faden doch nicht ab,
Weil ihr Träume, nie mir gabet,
Was das Wachen nie mir gab.
Denn so hart ist deren Härte,
Die mir wachend lächelt kaum,
Daß ihr Antlitz, das verklärte,
Sie mir auch nicht zeigt im Traum.
Hoff' ich dich im Grab zu finden,
In der Nacht dein Angesicht,
Wollt ich gern in Tod erblinden,
Aber ach, ich hoff' es nicht.
Droben in des Lichtes Reichen
Werd' ich dich als einen Stern
Srahlend sehen ohne gleichen;
Will ich nahn, so ziehst du fern.
Ja, nur schöner wirst du werden,
Schöner nur zu meinem Leid,
Daß du mich, wie jetzt auf Erden,
Quälest fort in Ewigkeit.