O mögen mir den Tag

                 5.

O mögen mir den Tag die Götter schenken,
  Wo ich im Stand dich zu vergessen bin!
  Wann aber wird mir solches Glücks Gewinn?
  Wo meine Arme deinen sich verschrenken.
Wo ich von dir geschieden bin, da lenken
  Sich ewig die Gedanken nach dir hin;
  Nur deine Gegenwart vermag den Sinn
  In selige Vergessenheit zu senken.
Weil ich denn kann aufhören, dich zu denken,
  Nur wenn ich unaufhörlich bei dir bin;
  O mögen mir das Loos die Götter schenken,
  Daß ich im Stand dich zu vergessen bin!