Von Ostern sieben Wochen

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Von Ostern sieben Wochen
  Bis zu der Pfingstenzeit,
  Die haben mir zerbrochen
  Mein Herz in Herzeleid.
Zu Ostern als die Blüthe
  Hell drang aus Busch und Baum,
  Da floß um mein Gemüthe
  Ein heller Liebestraum.
Und als es grün und grüner
  Auf allen Fluren war;
  Da ward mein Lieben kühner,
  Da ward sie es gewahr.
Ich brach die ersten Veilchen,
  Und gab sie ihr zum Strauß;
  Sie sah sie an ein Weilchen,
  Und lachte dann mich aus.
Die Schlüsselblumen schlossen
  Sich freundlich auf im Thal;
  Ihr Herz, das blieb verschlossen
  Für meines Herzens Qual.
Es läuteten mit Glocken
  Die Maienblumen auch;
  Doch sie ließ sich nicht locken
  Von meines Seufzers Hauch.
Der Buchfink war ein Sänger.
  Die Sängrin Nachtigall;
  Es rief der Müssiggänger
  Der Kukuk drein mit Schall.
Und als des Mondes Sichel
  Sich ließ zur Pfingstnacht schau'n;
  Ging Hänschen oder Michel
  Pfingstmaien abzuhau'n.
Und jeder trug die seinen
  Vor seines Liebchens Haus;
  So trug ich auch die meinen,
  Feinsliebchen sah heraus.
Ich pflanzte wohl mit Schweigen
  Die Maien vor die Thür,
  Und ging davon mit Neigen,
  Doch Niemand trat herfür.
Und morgens, da's zum Feste
  Vom Thurm zusammenschlug,
  Ging jeder schmuck auf' beste,
  Und ich betrübt im Zug.
All ihre Maien standen
  In Stäbchen eingethan;
  Nur meiner mir zu Schanden
  Stand da, daß sie es sahn.
Sie kam herausgetreten,
  Und ging vor ihm vorbei;
  Und als sie kam vom Beten,
  Da blieb es auch dabei.
Sie hat mit keinem Blicke
  Ihn sonnig angelacht
  Sie hat ihn zu erquicken
  Kein Tröpflein Wasser bracht.
Der arme Maie verdorrte,
  Sein Dorren war ihr Scherz;
  O dürftest so am Orte
  Verdorren du mein Herz!