Deiner Liebe reichsten Lohn¶
56.
Deiner Liebe reichsten Lohn,
Den nicht ich, den du dir giebst,
Trägst in deinem Busen schon,
Im Bewußtsein, wie du liebst.
Rein sich opfernd hinzugeben,
Frei von Selbheit, höher kann
Kein Gefühl die Seele heben,
Die dadurch der Erd' entrann.
Dennoch, wie zum Lohn genügen
Selb sich deine Liebe mag,
Will ich doch dich nicht betrügen
Auch um meinen Schuldbetrag
Alle Liebe, die ich habe,
Nimm zu deiner mit dahin!
Meine ist die Nebengabe,
Deine ist der Hauptgewinn.