2.
Die Liebste hat mit Schweigen
Das Fenster aufgethan
Sich lächelnd vorzuneigen,
Daß meine Blick es sahn.
Wie mit dem wolkenlosen
Blick einen Gruß sie beut,
Da hat sie lauter Rosen
Auf mich herabgestreut
Sie lächelt mit dem Munde,
Und mit den Wangen auch;
Da blüht die Welt zur Stunde
Mir wie ein Rosenstrauch.
Sie lächelt Rosen nieder,
Sie lächelt über mich,
Und schließt das Fenster wieder,
Und lächelt still in sich.
Sie lächelt in die Kammer
Mit ihrem Rosenschein;
Ich aber darf, o Jammer,
Darin bei ihr nicht sein.
O dürft' ich mit ihr kosen
Im Kämmerchen ein Jahr!
Sie hat es wohl voll Rosen
Gelächelt ganz und gar.