Die Liebste steht

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Die Liebste steht mir vor den Gedanken, wie schön, o wie schön!
  Das mir betäubt die Sinne wanken, wie schön, o wie schön!
  Sie hat mit Mienen mich angelächelt, wie hold, o wie hold!
  Daß durch das Herz mir die Strahlen schwanken, wie schön, o wie schön!
  Die hellen Fluren der Rosenwange, sie winken zur Lust,
  Und dunkel flattern die Lockenranken, wie schön, o wie schön!
  Des Aug's Narzissen, wie lieblich, wann sie erwachen im Thau,
  Und wann sie trunken in Schlummer sanken, wie schön, o wie schön!
  Die Palm' aus Eden, die ich in Träumen wie lange gesuchh,
  Hab' ich gefunden im Wuchs, dem schlanken, wie schön, o wie schön!
  Der Quell des Lebens, dem ich gedurstet, er hat mich gelabt,
  Als meine Lippen aus deinen tranken, wie schön! o wie schön!
  Des Geistes Hoffen, der Seele Wähnen, dein Traum, Phantasie,
  Ist hier getreten in Körperschranken, wie schön, o wie schön!
  Des Frühlings Blumen, des Himmels Sterne, du bringst sie im Kranz
  Mir dar vereinigt, wie soll ich danken? wie schön, o wie schön!
  Die höchste Schönheit halt' ich in deiner gedrückt an mein Herz;
  Es muß erliegen, es muß erkranken, wie schön, o wie schön!
  Du stirbst, o Freimund, und dich zu Grabe zu tragen, o sieh',
  Wie sich die Rosen mit Lilien zanken, wie schön, o wie schön!