70.
Tausendmal für dich zu sterben,
O Geliebter scheint mir leicht,
Schaudre nicht vor allem haben,
Das des Schicksals Kelch mir reicht.
Dir zu sterben, dir zu leben,
Bin ich völlig gleich bereit,
Liebster! nur dich aufzugeben,
Ist mir die Unmöglichkeit.
Wann ich auf dich geben müßte?
O Gedanke, der verzehrt!
Dann, Geliebter, wenn ich wüßte
Dieser Liebe dich nicht werth.
Dieser Liebe Werth zu heißen,
O Geliebte, hoff' ich nicht;
Dieses Werths mich zu befleißen
Das ist meine Zuversicht
Laß mich das Gefühl nie missen,
Den du liebst, daß ich es bin.
Und mein Herz, der Welt entrissen,
Folgt dir ganz zum Himmel hin.
Ja, ich müßte selbst mich hassen,
Hört ich auf zu lieben dich.
Kann ich jemals dich verlassen,
Lasse Gott auf ewig mich.