Wie? woher, Geliebter

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Wie? woher, Geliebten diese
 Weichlichkeit? ich glaub' es kaum.
 Suchst du Traumesparadiese
 Nun im fernen Erdenraum?
Und ich glaubt' es wirklich deiner
 Lieder süßen Schmeichelei,
 Daß dein Paradies in meiner
 Liebe dir gefunden sei.
Ist dir's nicht wie mir zu Muthe?
 Dich, Geliebter will ich nur.
 Wo ich dir in Armen ruhte,
 Fragt' ich nicht, auf welcher Flur.
Sei es unter schlanken Palmen,
 In des Osten Würzebrand,
 Oder unterm Dach von Halmen
 In des Winters Vaterland.
Unter allen Himmelszonen
 (Lehrtest du nicht selbst es mich ?)
 Können Menschen glücklich wohnen,
 Und mein Glück ist lieben dich.
Magst du nur dein Kind belächeln!
 Wenn ich wohnt' im heißen Land,
 Muthig von der Stirne fächeln
 Wollt' ich dir den Sonnenbrand.
Da wir nun im kalten wohnen,
 O so gönne mir die Lust,
 Dir gemäßigt warme Zonen
 Auszuthun an meiner Brust.