21.
Ich will dich nicht beschränken
Geh' du nur immerhin!
Und will mich auch nicht kränken,
Daß ich dir ferne bin.
Ich bin dir auch nicht ferne,
Du stehst in meinem Sinn
Gleich einem lichten Sterne,
Geh' du nur immerhin!
Du mußt die Welt beschauen,
Weil du ein Dichter bist.
Du siehst wohl schönre Frauen,
Als deine Freundin ist.
Du wirst wohl keine schauen,
Die treuer sei, als ich;
Das bringt dich mit Vertrauen
Zurück mir sicherlich.
Die Augen schickt' ich gerne
Als Boten mit dir aus,
Daß sie als Liebesterne
Dich leiteten nach Haus.
Es sende Gott die seinen,
Sie sehn dich dort, mich hie.
Und wenn hier meine weinen,
Fühl's, komm, und trockne sie!