Immer dacht ich

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Immer dacht ich, Liebste, daß
  Deiners Dichters Lieben
  Völlig von des Liedes Maß
  Sollte sein umschrieben;
Daß du nichts so tief, und nichts
  Ich so hoch empfände,
  Was in Schranken des Gedichts
  Seinen Platz nicht fände.
Liebste! heut' erkenn' ich doch
  Daß ein Lied nicht reichet
  An die Liebe, die ihm hoch
  Himmelein entweichet
Was ich heut, der Welt geheim,
  Dir vor Gott geschworen,
  Schwören könnt' ich's nicht im Reim,
  Noch vor Menschenohren.
Darum fürchte nun auch nicht
  Zaubertrug und Welle!
  Treten kann nicht ein Gedicht
  An der Liebe Stelle.
Nicht, die Liebe selb zu sein,
  Mag dem Liede glücken,
  Sondern sein Beruf allein
  Bleibt, ihr Kleid zu schmücken.