Liebste! Liebster! wie ich

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Liebste! Liebster! wie ich bange!
  Wie ich so dich halt' im Arm,
  Werd' ich so dich halten lange?
  Wie du liebest, macht mir Harm.
Wie du liebest, wie du dichtest,
  Wie du tausend Lieder schreibst;
  Sag', ob du dich nicht vernichtest?
  Sag', ob du nicht auf dich reibst?
Hab' ich doch schon lang geschrieben,
  Immer war's mir eine Lust.
  Seit ich schreibe, wie wir lieben,
  Quillt ein Strom in meiner Brust.
Liebste! das sind keine Mühen,
  Ist kein Werk, das kämpft und ringt.
  Das ist, wie die Blumen blühen,
  Das ist, wie der Vogel singt.
Laß mich singen, laß mich küssen,
  Schenk mir beide Becher voll,
  Weil ich nach des- Himmels Schlüssen
  Nichts als dieses kann und soll!