66.
Von Cyanen laß den linden
Kranz dir winden,
Von Cyanen laß den rechten
Kranz dir flechten.
Schön mit deinen dunklen Haaren
Wird das dunkle Blau sich paaren.
Ceres selbst im Götterschimmer
Kränzt mit anderm Schmuck sich nimmer.
Du bist meines Lebens Ceres;
Ohne dich, mein Sein, was wär' es?
Dorn und Distel würden stehen,
Wo jetzt goldne Saaten wehen.
Du bist meine Segens-Ernte,
Meine blumenmilddurchsternte.
Deine Lieb' ist meine Garbe,
Daß mein Herz nicht Nahrung darbe.
Ewig sich von deinen Aehren
Müssen meine Wünsche nähren,
Und mit deiner stillen Blüthe
Muß sich schmücken mein Gemüthe
Blaue Blüthe, Bild der Treue,
Blauer als des Himmels Bläue,
Dich, mir ewig treu geblieben,
Müss' ich ewig, ewig lieben.