Dich bedaur' ich, edler Markgraf,
Steinerner, auf deinem Rosse,
Haltend in des Garten Mitte
Gegenüber deinem Schlosse.
Recht unmenschenfreundlich blickst du.
Mit unmächt'gem Fürstenzorne,
Bald herunter auf den Garten,
Bald nach deinem Schloß da vorne.
Da wo du einst spieltest, speisen
Jetzt der Bücherschränke Motten;
Und wo du sonst gähntest, gähnen
Krokodil und Kachelotten.
Doch du wärst noch lieber drinnen,
Sei's im Bibliotheksaal, oder
Sei's im Naturalienzimmer,
Unter Schimmel, zwischen Moder,
Als hier unter freiem Himmel
Auf dem Postamente droben,
Vor der Sonne nicht geschirmet
Und dem Winde nicht enthoben.
Ob dir's in die Augen regnet,
Ob dich's an die Hand gefroren;
Nicht den Zügel darfst du zucken,
Und nicht klirren mit den Sporen.
Und vor deines Hauptes Schütteln
Ist der Vogel unerschrocken,
Der dir unterm Hute nistet
Zwischen den frisirten Locken.
Doch wo gleichfrisirte Damen
Sonst im reisgeblähten Rocke
Du mit Lust lustwandeln sahest,
Gehn itzt Bursche mit dem Stocke,
Die vor dir kein Käppchen lüpfend,
Achtlos dir vorüber trotten,
Oder auf zu dir nur blicken,
Deines steifen Gauls zu spotten.
Aber ziehn in muntern Rotten
Knaben her, die sich errrechen
Dir an's Bein empor zu klimmen,
Hörst du ihren Vater sprechen:
Fort, ihr Kinder! nicht geheuer
Ist es hier, die Dornen stechen,
Die das Monument umwachen
Gegen Majestätsverbrechen.
Hätten sie es nicht gerochen,
Würde der sieh selbst noch rächen,
Steinschwer auf die Köpf euch fallen,
Sollt' er selbst den Hals auch brechen.