Entspringen muß der Freude Quell

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Entspringen muß der Freude Quell
  In deinem eignen Herzen;
  Doch scheint mir nicht der Himmel hell,
  So dunkeln meine Kerzen.
  Und auch die Menschen müssen sich
  Und mich in Ruhe lassen;
  Allein nicht freuen kann ich mich,
  Wo all' einander hassen.
  Frühling, Freud' und Frieden,
  Wo die ungeschieden,
  Da ist's schön hienieden.
Der Frühling kam vom Paradies,
  Und fuchte Freud' und Liebe,
  Die er zurück auf Erden ließ;
  Nicht wußt' er, wo die bliebe.
  Die Liebe war, die Freud' entflohn,
  Was helfen nun die Kränze?
  Weltfriedem sitzt auf deinem Thron,
  Damit Weltfrühling lenze!
  Frühling, Freud' und Frieden,
  Wo die ungeschieden
  Da ist's schön hienieden.
O Welt, der Fried' ist auf dem Thron,
  Fest gründ' er seine Quadern!
  Doch wo nicht Feindeswaffen drohn,
  Da werden Freunde hadern,
  O lösch' in Paradiesesthau
  Der Herzen ird'sches Feuer,
  Und mach' uns neugrün wie die Au',
  O Frühling, Welterneuer!
  Frühling, Freud' und Frieden,
  Wo die ungeschieden,
  Da ist's schön hienieden.