110.
Schön im blühenden Kranze des Frühlings prangst du, o Wiese.
Blumen im Thaue der Nacht erschließest du, aber am Morgen
Kommen die Mädchen des Dorfs, sich festliche Sträuße zu pflücken.
Doch wann sommernde Sonne die Blüthen gewelkt und des Grases
Halme gedorrt, sinkt freudig der blinkenden Senke dein Schmuck hin,
Und mit der Schnitterin tanzt aus geschorenem Rasen der Schnitter.
Wann alsdann dich die Winde mit srostigen Flocken verschneiten,
Denken sie dein, so oft sie mit duftiger Blume des Heues
Unter Gesang anfüllen den käuenden Kühen die Krippe.