Ihr dauert mich, ihr Bienen

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Ihr dauert mich, ihr Bienen.
  Am meisten, daß der Ost
  Die Blüthen, kaum erschienen,
  Versengt mit scharfem Frost;
  Denn eure duftig süße Kost
  Könnt ihr nur einzig ziehn aus ihnen.
Die Menschen werden missen
  Die Früchte künftig wohl,
  Sie werden sich schon wissen
  Zu trösten an dem Kohl;
  Doch mit den Blüthen taub und hohl
  Ist euch die Nahrung ganz entrissen.
Ihr seid wie ein Gemüthe,
  Das sich in Duft vergräbt,
  Und um des Frühlings Blüthe
  In trunk'nem Fluge schwebt;
  Doch wer von derbrer Speise lebt,
  Der fragt nicht, ob ein Traum zersprühte.