Herr Mai

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Herr Mai,
  Den ich im Winter wünscht' herbei;
  Ich wollte nun, du wärst vorbei,
  Herr Mai!
Ich wollt' ich hätte schon erlitten,
  Was mir bevorsteht in deiner Mitten,
  Daß sie Gäste in's Haus mir bitten,
  (Vergebens hab' ich dagegen gestritten)
  Die bei Champagner und Kuchenschnitten
  Glück mir wünschen nach Brauch und Sitten
  Dazu daß ich mit wankenden Tritten
  Aus dem Sechzig in's Siebzig geschritten:
  Ich wollt' ich hätt' es schon erlitten!
Doch eh' ich das erleiden muß,
  Steht mir bevor ein andrer Verdruß:
  Geheimnißvoller Himmelsbeschluß
  Hat vor des Maien Blüthenguß
  Gedtellt einen doppelten Cerberus,
Ein Zwillingspaar mit froftigem Gruß,
  Den heiligen Pankratius
  Und seinen Bruder Servatius:
  Was nicht zertritt des einen Fuß,
  Das versengt des andern Kuß.
  Daß ich auch das noch erleiden muß!
Die Bohnen sind aufgegangen;
  Werden sie an den Stangen
  Rankend hinauf gelangen?
  Die Blüthenbäume prangen
  Mit weißem Flor behangen;
  Ich bange für sie und sie bangen:
  O Mai mit lächelnden Wangen,
  Der uns mit Lust empfangen,
  Deinen lauernden Schlangen
  O wären wir entgangen!