Aprilreisebätter 12 (40)

                       12.

Dem Sperling beut des Strohdachs morsche Schaube
  Ein Nest, ein Brautgemach dem buhlenden Schalke:
  Der Schwalbeneinfalt dient ein roher Balke
  Zu ihrer Nothdurfh einem Pfühl von Staube.

In Steinesklüften siedelt sich die Taube,
  Wo sie nicht wittern kann ihr Feind, der Falke;
  Ja, selbst dem Kauz, im öden Mauerkalke
  Wird ihm ein Bett, wo ungestört er schnaube.

Soll denn nur ich, ein heimathloser Flattrer,
  Kein Flecklein finden rings wo ich mag fliegen,
  Um mich zu bergen vor des Sturmes Wüthen?

Um ungeneckt vom Schwarm der lauten Schnattrer,
  Wo nicht im Nest der Liebe mich zu schmiegen,
  Doch einsam meinen Unnmuth auszubrüten!