Aprilreisebätter 16 (40)

                      16.

Es ist der Mensch mit der Natur im Hader;
  Die krumme Linie, die sie im kecken
  Spielwerke liebt zu ziehn an Stein und Hecken,
  Die will der Mensch umschaffen zu gerader.

Er baut den Fels zu regelrechter Quader,
  Zum Balken lasset er den Baum sich strecken;
  So zwingt er Fels und Baum zu seinen Zwecken,
  Doch raubt er ihnen die lebendige Ader.

Und die Natur, wenn also in den Gittern
  Der Menschenkunst sie ihre freien Spiele
  Gefesselt siehet, scheint sich zu erbittern,

Und regt sich; morsch entzwei bricht Balk' und Diele,
  Der Mooswuchs steigt aus Mauern, die verwittern;
  Frei steht Natutkraft an der Kunstwelt Ziele.