21.
Die schönste Morgenröthe stand
Ob meiner Jugend Träumen;
Ich streckt' im Spiel empor die Hand,
Und ließ sie Gold umsäumen.
Dann kam ein heißer Lebenstag,
Der Frühduft war verschwunden,
Und die Erinnrung selbst erlag
An euch, verträumte Stunden.
Nun ist es mir, als ob den Gruß
Die Freundin wieder böte,
Als ob sich unter ihrem Kuß
Neu jeder Wipfel röthe.
Und hoffest du, was ab und todt,
Sei wieder angeglommen?
Und ist es nicht das frühe Roth,
Das späte sei willkommen.
Komm, Morgenrothes Widerschein,
Du sanfte Röth' im Abend!
Du führst zur ew'gen Jugend ein,
Die irdische begrabend.