Im Regenwetter (1).

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Sagt mir doch, ihr lieben Schwalben,
  Die ihr frei im Regen zieht,
  Zwitschernd euer muntres Lied,
  Als wär' Sonnschein allenthalben;
  Während ich mein Augenlid
  Nicht mag heben nach dem falben
  Tagslicht, das aus Wolken sieht!
  Sagt mir, welch ein Zaubrer Salben
  Gegen Unmuth euch beschied?
  Wenn ihr mir die Salbe lieh't,
  Hier das Auge mir zu salben,
  Das der dunkle Gram umzieht!
  Ihr auf euern luft'gen Wegen
  Seid um Nahrung nicht verlegen,
  Die ihr findet auch im Regen;
  Und wenn's euch zu arg wird, flieht
  Ihr dem stillen Nest entgegen;
  Und das ist der Unterschied:
  Daß mit solchen Nestes Segen
  Mich der Himmel nicht berieht.