Läßt den Schmetterling der Knabe,
Den gefangnen, darum fliehn,
Daß er seine Freiheit habe?
Aber warum fing er ihn?
Seine Sammlung sollt' er schmücken,
Wenn er wäre rein betupft;
Doch ein Fühlhorn war in Stücken,
Und ein Flügel angerupft.
Nenne du denn dankeshalben,
Silfe, nicht den frommen Knaben,
Sondern mörderische Schwalben,
Die im Flug gestreift dich haben.
Und so giebt den Vogelmüttern
Vogelsteller eine Frist,
Daß sie ihm die Jungen füttern,
Deren er dann sicher ist.
Und der Angler lasset springen
Wieder in den Teich den Fisch;
Statt des Kärpfchens will er bringen
Erst den Karpfen auf den Tisch.
Und der Laurer in den Sträuchen
Läßt den kahlen Wandrer gehn,
Um den Reiter nicht zu scheuchen,
Den er sich zur Beut' ersehn.
Und du lehrest deine Kinder:
Nicht vom Baum die Blüthen reißt,
Daß der Frucht nicht werde minder,
Die er euch zum Dank verheißt!
Sieh! bewegt vom Eigennutze,
Steht des Lebens Uhr nicht still;
Und dem Armen dient zum Schutze,
Was für sich der Reiche will.
Kränkungen wirst du entrinnen,
Wenn davon, daß er dir schade,
Einer minder zu gewinnen
Hoffet als von seiner Gnade.