Himmelslichter.

Diesen Mondschein zu versäumen,
  Diese Lichtnacht zu verträumen,
  Eine Sünde müßt' ich's achten,
  Müßt' ich nicht nach der durchwachten
  Fürchten mehr noch mich zu strafen,
  Und den Morgen zu verschlafen,
  Wann so schön die Sonne steigen
  Wird als jetzt der Mond sich neigen.
  Soll ich eins von beiden missen?
  Jedes wird mir schwer entrissen;
  Welchem sollt' ich gern entsagen,
  In den klaren Herbstestagen,
  Wo das Licht die letzten Strahlen
  Häuft in Sonn- und Mondenschalen,
  Und schon fernher dunkel schauern
  Nächte, die dann taglang dauern.
  Götter, die zu einer Labe
  Ihr erschuft des Schlafes Gabe,
  Doch nicht zu Verlust und Schaden,
  Jetzt erlaßt mir eure Gnaden!
  Machet mich zum immerwachen
  Wundervogel oder Drachen!
  Laßt mit Eulenadleraugen
  Mich die Himmelslichter saugen,
  Bis sie vollens ausgegangen,
  Dann laßt mich Ersatz empfangen
  Läßt mich als erstarrten Käfer,
  Oder gleich dem Siebenschläfer,
  Schlafen volle sieben Wochen,
  Bis das Licht neu angebrochen.