6.
Das Grün des Frühlings mühte
Sich mit vergebenen Müh'n
Ganz aufzugehn in Blüthe,
In Gold- Purpurglühn.
Ein Gold- und Purpurschimmer
Wob drüber nur, doch blieb
Darunter eben immer
Der grüne dukle Trineb.
Was nicht dem Lenz gelungen
Am grünen Lebensstauch,
Das hat der Herbst errungen
Mit seinem Todeshauch.
Nicht einzle Purpurdolden,
Nicht goldne Sternlein matt:
Der ganze Wald ist golden,
Und Purpur jedes Blatt.
Doch wie die Herbstluft schauert,
Zu Boden sinkt der Glanz;
Denn lauter Blüthe dauert
Nicht ohne Grün im Kranz.