Winterleben.

             1.

Reine Schönheit, Wintertag,
  Wo nur Himmelsstrahlen leben,
  Und kein Erdetrieb vermag,
  Frostgebunden, aufzustreben.
Dieser Sonnenblicke Gruß
  Will die Seele mir beschwingen,
  Nicht, ein buhlerischer Kuß,
  In die Adern Aufruhr bringen.
Dieser keusche Schnee der Au'
  Nährt nicht Schlangen der Bethörung,
  Dieses stille Himmelblau
  Nicht gewitt'rische Empörung.
Daß ich, athmend Sommergluth,
  Von der Rose Düften trunken,
  An der Erde je geruht,
  Ist dem Geiste wie versunken.
Höh're Wonnen weiß ich nicht,
  Als, vom Boden ungehalten,
  Himmelssrhön', in deinem Licht
  Stehn, dem reinen, glänzend kalten.