Deutsches Künstlerfest in Rom.¶
(Frühjahr 1818.)
Eifer nnd Begeisterung drehten,
Baierns kronenwürd'ger Prinz.
In der Fremd aks deutscher Fürsten
Stellvertreter ehrend Ihn,
Bot, Ihn würdig auszuzeichnen,
Deutsche Kunst die Waffen, die
Ihren Händen Gott gegeben.
Diesmal auf zu Fürstendienst.
Eine Villa war gewonnen
Vor der Villa populi,
Wo an eines weiten Saales
Erst noch nackten Wänden itzt
Plötzlich war hervortesprungenn
Wie durch einen Zauberblitz,
Eine Welt von Farbengluthen,
Ein» Himmelsphantasie,
Ein lebendig Meer des Glnazes,
Ein gemaltes Paradies,
Eine neue Frühlinggschöpfung,
Ein Hesperien der magie.
Doch durch Müh und Fleiß errungen
War, was hingezaubert schien.
Denn es hatte häuslich gleichsam
Eine Malerkolonie
Draußen nieder sich gelossen,
Die das Werk so rastlos trieb:
Malen sah die Sonn' am Tage,
Und die Nacht bei Kerzenlicht,
Dem Cornelius, dem Meister,
Der erdacht des Ganzen Riß,
Auch die Hauptfigur, wie billig,
Seinem Pinsel vorbehielt,
Während er in all' das andre
Sich die andern theilen ließ;
Dem Cornelus, dem Meister,
Der dem, was gemeinschaftlich
Nur gefördert werden konnte,
Der Erfindung Einheit lieh;