An einen Kunstjünger

     An einen Kunstjünger.

 Steh fest, wenn schwindelnd alle drehn,
 Laß ihre Lust sie büßen!
 Und wenn sie aus den Köpfen gehn,
 So geh auf deinen Füßen.
 Da wo sie graue Geister sehn,
 Und Heil vom bittern Tod erflehn,
 Sollen dich hell die süßen
 Engel des Lebens grüßen.

Die Ueberset;ungeu aus dem Altdentschen.

Nachdem wir Alles übersetzt,
  So übersetzen wir zuletzt
  Uns selber jetzt.
Sind Minnelieder, Nibelungen
  Uns denn gesungen
  In fremden Zungen?
Dem jüngsten Griechen war Homer,
  Weil in der Schul' er ihn vorher
  Gelernt, unübersetzt nicht schwer.
Und unserer, statt in der Schule
  Zu sitzen auf dem Lehrerstuhle,
  Soll fein des Lesefraunvolks Buhle?
Wer aber verneudeutscht Minnekosen,
  Will übersehen Frühlingsrosen
  In Herbstzeitlosen.
Als wollt' ich mich dran ergetzen,
  Nun meine Jugendliederfetzen
  In Altersweisen umzusetzen.
Nur wie sie find, so kann ich schaun
  In ihnen, was ich war, und baun,
  Was jetzt noch wächst auf meinen Aun.