Und jedem Droher werdet ihr, gestärkt

Und jedem Droher werdet ihr, gestärkt
In uns euch fühlend, selbst im Kampfe stehn.
Abner! Ist's wirklich, oder ist's ein Traum?
Doch hab' ich heute nicht im Traum gefochten.
Mit einem Sprung vom Westmeer über'n Jordan
An meines Reiches Ostmark steh' ich hier?
Ist dies das Gilead, von dessen Bergen
In unsre Kindheit Lied nnd Mähre klang?
Die Berge, wo die schöne Tochter Jephtha's,
Der einst auch einen König Annnon's schlug,
Mit ihrer Jugend blühenden Gespielen
Hinaufstieg, daß um ihre Jungfrauschaft
Sie droben vierzig Tage weinete,
Bis sie herabstieg, und der Vater seinem
Gelübde opferte sein einzig Kind!
Man sagt, es ziehn die Jungfrau'n Gilead's
Noch heute nach zweihundert Jahren, ihr
Zu Ehren, jeden Sommer auf die Berge,
Zu weinen vierzig Tag' um ihr Geschick.
Die schöne Tochter Jephtha's ist mir's doch,
Sie müßt' aus jenem Jungfrau'nchore treten,
Der da, wie's scheint, mich zu begrüssen kommt.

                   Abner.

Doch keine Trauer haben sie zu singen,
Wie dort um Jephtha's Tochter, nach dem Sieg
Des Vaters; einen trauerlosen Sieg
Und Sieger zu besingen finden sie.
Doch drängen ihnen sich die Knaben vor.

            Chor der Knaben.

   Wenn ich künftig in Königs Heer
   Führen werde die blanke Wehr,
   Und des Glanzes mich freue,
   Werd' ich ihm für der Augen Licht,
   Ihm mit freudigem Angesicht
   Immer danken auf's neue.

   Soviel Augen hier offen find,
   So vom Greise wie Mann und Kind,