Und Zuversicht im Blick, entgegen tritt
Dem Löwen selbst in seinem Grimm, entwaffnet
Er ihn durch seine Waffenlosigkeit.
Erster Lombarde.
Der Hildebrand ist kein großmüth'ger Löwe,
Er hat weit mehr von eines Tigers Art,
Ein Blutmann aus dem alten Testament,
Woher den Blutspruch er im Munde führt:
Verflucht sei, wer sein Schwert abhält vom Blute!
Vierter Lombarde.
Wird er wohl gar des Königs Blut vergießen?
Erster Lombarde.
Gewiß nicht, das würd' ihm blutwenig helfen.
Es wüchse doch ein junges Königsblut
Dem alten nach, und macht' ihm neu zu schaffen.
Doch einen König ganz zu unterwerfen,
Zum Vorbild allen Königen der Welt,
Zum Werkzeug der Weltherrschaft ihn zu machen,
Den deutschen König, künftig röm'schen Kaiser,
Den Mittelpunkt der Christenheit, das ist
Die Aufgab', eines solchen Pabstes werth.
Zweiter Lombarde.
Und wenn dann Pabst und König sich verbünden,
So wenden sie die Waffen gegen uns.
Weh dann der Freiheit der Lombard'schen Städte,
Die durch den Streit von Pabst und König wächst!
Fünfter Lombarde.
Glaubt ihr im Ernst an einen solchen Bund?
Zweiter Lombarde.
Warum wollt' er sich nicht mit uns verbünden?
Warum nahm er nicht unsre Werbung an?
Fünfter Lombarde.
Ich sag' es euch: er traut nicht den Lombarden,
Er fürchtet ihren alten Unbestand,
