Nun denn in Gottes Namen

                 Heinrich.

                 Nun denn in Gottes Namen,
Mein Fegefeuer soll ich hier bestehn.

                 Pförtner.

Nur in den ersten Vorhof laß ich dich;
Da wartest du, bis dich der Pabst läßt weiter.
Wenn du hereingehst durch das finstre Thor,
Halt in der Mitte dich, und geh' gradaus
Dem Schimmer nach, den du von weitem siehst.
Ich drück' indessen an die Seite mich;
Gieb Acht, und komm mir nicht zu nah, Gebannter!

                 Heinrich.

Von Oppenheim am Rhein zu dieser Burg
Im Apennin sind viele tausend Schritte,
Nicht zählt' ich sie, doch hab' ich sie gethan,
Entschlossen, vorwärts jeden, bis zum letzten
Entseheidenden, unwiderruflichen,
Den ich soll über diese Schwelle thun.
Noch bin ich mein, und Rücktritt steht bei mir;
Noch einen Schritt, und aus der Hand gab ich
Mich selbst in eines Anderen Gewalt,
Aus der ich mich nicht mehr zurück kann nehmen.
Ist das Vertraun nicht thöricht, das ich habe
Zu meinem Gegner? ist das Selbstvertraun
Nicht thörichter, das zu mir selbst ich habe?
Hab' ich's bedacht? soll ich’s erst jetzt bedenken?
Ich kann zurück zu den Lombarden gehn,
Und fordern, was sie angeboten haben,
An eines Heeres Spitz' in andrer Stellung,
Als der gebückten hier vor'm dunklen Thor,
Mit meinem Gegner unterhandeln. Nein!
Der Geist, der dies am Rhein mir eingegeben,
Mich über Alpenschnee und Eis hierher
Soweit getrieben, treibt mich hin an's Ziel.
Ich bücke mich, und geh' in's dunkle Thor,
Die Binde vor den Augen --