42.
Lang nun schon ist auf der Flur
Von den Blümlein keine Spur,
Denn der Herbst ist kalt und naß;
Lang schon ist von meinem Glück
Keine Spur in deinem Blick,
Denn du zürnft ohn' Unterlaß.
Dennoch, wie auch trüb der Tag,
Trüb dein Auge scheinen mag,
Muß ich heut nach Blumen gehn;
Denn, wie es sich eben trifft,
Seh' ich hier mit rother Schrift
Elsbeth im Kalender stehn.
All die andre Blumenschaar,
Unbeständig ganz und gar,
Dauert nicht in böser Zeit;
Wintergrün das edle Kraut,
Dem es nicht vor'm Winter graut,
Das ist die Beständigkeit
Wintergrün, so pflück ich dich;
Geh' zu meinem Kind und sprich:
Wintergrün verwintert nicht;
Immergrün ist immer treu,
Kalter Winter macht's nicht scheu,
Und dein kalter Sinn auch nicht.
Traurig grün ist's jetzt und grau,
Aber Blüthen hell und blau
Treibt es um die Fastnacht einst.
Dann vielleicht aus blauem Aug
Gibst du hellen Blick mir auch,
Wenn du neu beim Tanz erscheinst.