Sind die Boten

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Sind die Boten, die ich abgesendet habe,
  Richtig angekommen?
  Und wie hast du die an dich gesandte Gabe,
  Liebchen aufgenommen?
Den geflügeltsten Gedanken meiner Seele
  Laß ich zu dir eilen,
  Dir zu melden, was dem kranken Herzen fehle,
  Und wie du's kannst heilen.
Auf des Morgens: Pfaden mit bethauten Füßen,
  Auf des Abends Bahnen,
  Gehn zu dir aus diesem Herzen seiner süßen
  Wünsche Karawanen.
Ein verschwiegen Sehnen und ein laut Verlangen
  Gingen ab zusammen;
  Haben sie gedurft um deine Rosenwangen
  Hauchen ihre Flammen?
Ich befahl der Morgensonne als ein stummer
  Bote dich zu wecken,
  Leis' um auf dem Augenlide nicht den Schlummer,
  Der es küßt, zu schrecken.
Morgenroth vor's Antlitz soll dir halten einen
  Spiegel meiner Gluthen,
  Und die Röth' am Abendhimmel soll dir scheinen
  Meiner Seele Bluten.
Alle Rosen soll der Lenz von diesen Fluren,
  Wo sie mich nicht freuen,
  Pflücken und mit Lächeln dort sie aus die Spuren
  Deiner Schritte streuen.
Wo du wandelsh müssen alle Morgenwinde
  Am Gewand dir säuseln,
  Und, statt meines Athems' Abendlüfte linde
  Dir die Locken kräuseln.