77.
Mein Sehnen!
Mein Ahnen!
Ihr Augen! in denen
Zum Lichte mir gezeichnet find die Bahnen.
Mein Wachen!
Mein Träumen!
Ihr Augen! es lachen
Mir andre Sonnen nicht aus Zeit und Räumen.
Mein Hoffen!
Mein Glauben!
Ihr Augen! wo offen
Mein Himmel ist, den keine Welt kann rauben.
Mein Wissen!
Mein Schauen!
Ihr Augen! vermissen
Muß ich mich selb, wollt ihr nicht Glanz mir thauen
Mein Streben!
Mein Zagen!
Ihr Augen! es heben
Sich meine nur, um nieder sich zu schlagen.
Mein Dichten!
Mein Denken!
Ihr Augen! im lichten
Meer eurer Liebe will ich mich versenken.
Mein Sinnen!
Mein Fühlen!
Ihr Augen! worinnen
Thau ist, um meiner Sinne Brand zu kühlen.
Mein Glühen!
Mein Zünden!
Ihr Augen! hier blühen
Die Rosen euch aus des Gemüthes Gründen.
Mein Wollen!
Mein Müssen!
Ihr Augen! es sollen
Euch ewig alle Lieder Freimunds grüßen.