13.
Sie sah den Liebsten schweigend an,
Sie sucht' ein Wort, auf das sie sann.
Sie dachte, und in Duft zerfloß
Des Denkens Faden, den sie spann.
Empfindung tauchte auf, alswie
Die Nymph' aus Fluthen dann und wann.
Und tauchte wieder in die Fluth,
Als ob es sie zu reu'n begann.
Die Seele war der Knospe gleich,
Die will und sich nicht aufthun kann.
Sie lächelte, als staunte sie
In sich ein holdes Räthsel an.
Sie athmete, als ob auf's Herz
Ihr drück' ein süßer Zauberbann
Sie blickte wie nach einem Traum,
Der schwimmend nicht Gestalt gewann.
Sie flüsterte, es war kein Wort,
Ein Hauch nur, der in Duft zerrann
Sie flüstert' ihm das Wort in's Herz:
Du bist ein sehr geliebter Mann!
Du bist ein sehr geliebtes Weib!
So sprachen sie und schwiegen dann.