Sieh’, Herz! wie sich die Menge

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Sieh', Herz! wie sich die Menge
  Treibt ohne Ruh' und Rast,
  Sag', ob du in's Gedränge
  Dich Lust zu stürzen hast?
Nein! gehe du beiseiten
  Und trinke deinen Wein;
  Es muß in tollen Zeiten
  Auch einer weise sein.
Verlaß des Marktes Lärmen,
  Geh' mit dem Lenz ins Feld;
  Und willst du, Herz! dich härmen,
  So sei's nicht um die Welt.
O klage, daß sich neige
  Die Liebe deinem Fleh'n,
  Solang im Saft die Zweige
  Der flücht'gen Neigung stehn.