Flügel! Flügel! um zu fliegen

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Flügel! Flügel! um zu fliegen
  Ueber Berg und Thal.
  Flügel, um mein Herz zu wiegen
  Auf des Morgens Strahl.
Flügel, über's Meer zu schweben,
  Mit dem Morgenroth.
  Flügel, Flügel über's Leben,
  Ueber Grab und Tod.
Flügel, wie die Jugend hatte,
  Da sie mir entflog,
  Flügel, wie des Glückes Schatte,
  Der mein Herz betrog.
Flügel, nachzufliehn den Tagen,
  Die vorüber sind,
  Flügel, Freuden einzujagen,
  Die entflohn im Wind.
Flügel, gleich den Nachtigallen,
  Wann die Rosen fliehn,
  Aus dem Land, wo Nebel wallen,
  Ihnen nachzuziehn.
Ach von dem Verbannungstrande,
  Wo kein Nachen winkt,
  Flügel nach dem Heimathlande,
  Wo die Krone blinkt.
Freiheit, wie zum Schmetterlinge
  Raupenleben reift,
  Wann sich dehnt des Geistes Schwinge
  Und die Hüll' entstreift.
Oft in stillen Mitternächten
  Fühl ich mich empor
  Flüglen von des Traumes Mächten
  Zu dem Sternenthor.
Doch gewachsenes Gefieder
  In der Nächte Duft,
  Mir entträufeln seh' ich's wieder
  An des Morgens Luft.
Sonnenbrand den Fittig schmelzet
  Über stürzt ins Meer,
  Und der Sinne Brausen wälzet
  Ueber'n Geist sich her.