22.
Ich segne diese Tropfen,
Die an das Fenster klopfen,
Und sprechen: Wer zu Haus,
Der geh' itzt nicht hinaus.
Vom Himmel strömt im Regen
Den Fluren duftger Segen,
Daß neue Blumen blühn
Aus dem erfrischten Grün.
Mir aber strömen nieder
Im Regen Lieb' und Lieder,
In meiner Liebsten Haus,
Wo ich nicht kann heraus.
Ich hätt' im Strahl der Sonnen
Verlassen meine Wonnen,
Ich hätt' im Sternenschein
Fort müssen ziehn allein.
Der Regen heißt mich bleiben,
Sie kann mich nichi vertreiben;
Und wie ihr Auge spricht,
Vertreibt sie auch mich nicht.