68.
Prüfe noch sich wohl mein Dichter!
Halbgeflochten, noch ist Zeit,
Geht der Knoten zu, so flicht er
Ganz sich für die Ewigkeit.
Frage nicht, wie ich's ertrage,
Sage nichts, und gehe fort.
Wie ich meinem Glück entsage,
Bleibt mir noch ein Zufluchtsort.
»Und was wär' es, das dir bliebe,
Fielen diese Blüthen ab?
O ich kenne deine Liebe,
Und dir bliebe nur ein Grab.«
Sich eröffnen diese Stätte
Soll der Mensch nicht freventlich;
Wo ich dich verloren hätte,
Nähme auf ein Kloster mich.
Nicht der Nonne dumpfe Zelle,
Dieses Herzens Einsamkeit,
Liebster! sei die heil'ge Schwelle,
Ew'gem Liebeschmerz geweiht.
»Nicht der Nonne dumpfe Zelle,
Dieses Herzens Innigkeit,
Schwester, sei die heil'ge Schwelle,
Ew'gem Liebesglück geweiht«