56.
Glücklich, wer von Jugendlenz umroset,
Mit dem Becher, mit dem Liebchen koset;
Wer in des Gemüthes hei'ger Stille
Nicht vernimmt, wie Welt und Leben toset;
Wer sich über's Trübe nicht betrübet,
Und sich über's Böse nicht erboset;
Keine Klage kennet, als die süße,
Daß sich schnell der Liebe Lenz entroset!
Trinke! tränke mich, eh' sich mit Schweigen
Ueber unsern Durst die Gruft bemooset.
Geht! wo man im Lottospiel des Lebens
Den Gewinn und den Verlust verlooset.
Freimund, ohne niitgespielt zu haben,
Hat das große Loos für dich erlooset.