Liebster Herr, bei vielen Schulden,
Die ich nicht bezahlen kann,
Müßt ihr gnädig euch gedulden,
Bis ich werd' ein reicher Mann,
Und indessen euch bequemen,
Reim' als Zinsen anzunehmen.
Gestern als ich ungeduldig
Mich aus der Gesellschaft riß,
Blieb ich wieder manches schuldig,
Alles weiß ich nicht gewiß;
Uebernehmt, o Herr, mit Hulden,
Was ich weiß von meinen Schulden.
Erst am Tisch des bösen Whistes,
Das ich nie gespielt mit Glück,
Blieb ich schuldig nicht viel ist es,
Nur ein Zwanzigkreuzerstück.
Liebster Herr, ihr seid gebeten,
Diese Schuldlast zu vertreten.
Ferner von dem Wirth des Hauses,
Welcher meines Leibes pflag,
Ging ich, ungedenk des Schmauses,
Wie die Katz vom Taubenschlag.
Liebster Herr, euch sei empfohlen,
Diese Dankschuld nachzuholen.
Dann mit ihrer Huld Verschwendung
Baten mich hochedle Frau'n,
Nicht zu gehn; mit schlechter Wendung
Brach ich durch den schönen Zaun;
Liebster Herr, beim schönen Zaune
Bittet ab die garst'ge Laune.
Herr, ich bin noch da und dorten
Schuldig blieben dies und das,
Gute Antwort guten Worten,
Höflichkeit in rechtem Maß.
Herr, ihr müßt mit einem huld'gen
Wort die ganze Schuld entschuld'gen.
Wenn sie's etwa möchten schieben
Auf die Genialität,
Dieses Schuldbuch, wo geschrieben
Schon so manche Sünde steht;
Herr, kein Schuldentilgungsmittel
Ist so schlecht wie dieser Titel.
Lieber wollt' ich, daß man schriebe
Alles was zu Schuld mir kam,
Auf die Rechnung eurer Liebe,
Die so viel schon aus sich nahm,
Daß ich, ohne mich zu schämen,
Bitt', auch das noch auszunehmen.