Mit Sammlerblicken scharf und schlau
Hab' ich umher gezielt
Nach allem Bunten auf der Au,
Doch nur was Farbe hielt.
Ich habe nie gestrebet
Nach Blumen ohne Farb' und Ruch,
In's Kräuterbuch
Geklebet,
Und nur mit frischen hab' ich gern gespielt.
Die Eier blieben bunt genug,
Wenn etwas blasser auch,
Die ich in meinen Kasten trug
Aus Feld und Wald und Strauch.
Und auch den Schmetterlingen
Erlosch, den aufgespannten, nicht
Das Farbenlicht
Der Schwingen,
Wenn gleich verschwand der erste duft'ge Hauch.
Deßwegen blieb verschont Libell'
Und Wasserjüngferlein,
Weil beides nur im Flattern hell,
Verlor gehascht den Schein;
Und mit den Käferschaaren,
Die meistens düster, schwarz und braun,
Ein Augengrau'n
Mir waren,
Ein Glück für sie, ließ ich mich gar nicht ein.
Doch Schneckenhäuschen ohne Zahl
Von schönster Farbenpracht,
Der Krähberg und das Ebenthal
War dieser Schätze Schacht
Und auch die farb'gen Bohnen,
Die ich aus allen Schoten grub
Und zwang im Schub
Zu wohnen,
Als wie die Perlen nahm ich sie in Acht.
Vom Steinreich aber macht' ich Jagd
Auf Edelsteine nur,
Getauft Rubin, Sapphir, Smaragd,
Auch Jaspis und Lazur,
Die ich zu allen Tagen
Am Hals und Aermel mannigfalt
In Knopfgestalt
Sah tragen
Die Knaben und die Mädchen meiner Flur.
Doch einst von eines Mädchens Hals
Brach ich ein blau Gestein,
Da sah ich drüber, schöner als
Den Stein, der Augen Schein;
Da kam mir an ein Stammeln,
Ich stockt' im Hemdeknöpfchen-Kauf,
Ganz gab ich auf
Das Sammeln,
zerstreut, und sammelte nun Blickchen ein.