Wieviel Zeit ich damals hatte,
Als ich Stundenlang am See
Suchte nach dem vierten Blatte
Am dreiblätterigen Klee;
Oder nach dem sechsten Strahle
Dir am Stern, Vergißmeinnicht!
Und es fehlt' in meinem Thale
Die Beschäftigung mir nicht.
Was dazwischen hin ich dachte,
Ohne Worte was ich sang,
Weiß ich nicht, noch wie ich's machte,
Daß mir nie die Zeit ward lang.
Und wenn ich zum Dorfe brachte
Meine Beute heim zur Nacht,
Sah ich froh sie an und dachte,
Daß mein Tag sei wohl vollbracht.
Und ich theilte Freud' und Beute
Dort mit einem schönen Kind,
Das sie lächelnd nahm und streute
Meine Blätter in den Wind.
Aber wenn fie einmal hegte
Goldner Laune Sonnenschein,
Nahm sie alles hin und legte
Es in ihr Gesangbuch ein;
Wo gezeichnet war ein jeder
Vers mit einem eignen Streif,
Und der schönste mit der Feder
Von des Herrnhofs Pfauenschweif.
Und mich freuten aufgehoben
Kleeblatt und Vergißmeinnicht
Mehr als die im Wind verstoben,
Doch mich reuten die auch nicht.