82.
Mit Herz und Munde danken heut
Dem Himmel alle Gäste
Und Wirthe, der ein Wetter beut,
Erwünscht zum Maienfeste;
Sie gehn zur Kirche, wo sie nun
Den guten Vorsatz fassen,
Sieh selbst und andern wohlzuthun,
Und wohlthun sich zu lassen.
Nun thut sich aus ein weites Feld,
Und füllet sich mit Leben:
Die freut es einzunehmen Geld,
Die freut es auszugeben.
Der ißt und trinkt, und jener beut
Zu trinken und zu essen;
Und wer sich nicht am Tanz erfreut,
Geigt auf zum Tanz indessen.
Sogar die alte Bettlerin,
Die weder tanzt noch geiget,
Hat heute mit vergnügtem Sinn
Mir ihre Lust bezeiget,
Daß sich zum schöngewordnen Tag
Die Fremden eingefunden,
Bon denen sie erbetteln mag
Mehr als von heim'schen Kunden.